Data Governance umfasst alle Prozesse, Rollen, Richtlinien und Standards, die dafür sorgen, dass Daten im Unternehmen kontrolliert, sicher und sinnvoll genutzt werden können.
Eine klar ausgearbeitete Data-Governance-Strategie bestimmt eindeutig, welche Personen unter welchen Voraussetzungen Zugriff auf bestimmte Daten erhalten.So behalten Sie stets den Überblick und sorgen dafür, dass Ihre Daten in Einklang mit internen Vorgaben und gesetzlichen Anforderungen genutzt werden.
Dabei geht es nicht nur um Kontrolle, sondern auch um Verantwortung:
Wer ist zuständig für die Pflege der Daten?
Wer stellt sicher, dass sie aktuell, korrekt und vollständig sind?
Eine gute Strategie verteilt diese Aufgaben transparent und nachvollziehbar.
Vor allem Unternehmen, die mit großen Datenmengen arbeiten, profitieren von einem strukturierten Data Governance-Framework. Denn je größer das Datenvolumen, desto wichtiger sind Standards und klare Prozesse.
Ein praktisches Beispiel:
In der Gesundheitsbranche spielt der Schutz sensibler Patientendaten eine zentrale Rolle. Hier muss genau dokumentiert werden, wer wann welche Informationen verändert hat, um den Anforderungen der DSGVO gerecht zu werden.
Durch eine starke Data Governance schaffen Sie die Basis für datenbasierte Entscheidungen. Gleichzeitig stärken Sie das Vertrauen in Ihre Daten, unternehmensweit.
Die wichtigsten Vorteile einer starken Data Governance
Eine gut aufgestellte Data Governance bietet zahlreiche Vorteile, sowohl strategisch als auch operativ. Sie legt die Grundlage für den professionellen Umgang mit Daten und sorgt für reibungslose Prozesse im gesamten Unternehmen.
Ein Überblick über die wichtigsten Vorteile:
Mehr Vertrauen in Daten
Daten, auf die Sie sich verlassen können: Qualitativ hochwertige, zertifizierte Informationen und eine lückenlose Dokumentation schaffen eine verlässliche Datenbasis für alle Beteiligten.
Effizienz durch klare Strukturen
Durch ein definiertes Anforderungsmanagement entfallen langwierige Abstimmungsprozesse. Prozesse werden beschleunigt und Ressourcen effizienter eingesetzt.
Zentrale Steuerung statt Datenchaos
Ein zentrales Datenmanagement hilft dabei, Kosten zu senken, vor allem in Zeiten rasant wachsender Datenmengen. Synergien können besser genutzt und Prozesse wiederverwendet werden.
Skalierbarkeit der IT-Landschaft
Dank klarer Regeln zur Änderung von Prozessen und Daten wächst Ihre IT-Struktur flexibel mit, fachlich, technisch und organisatorisch.
Rechtliche Sicherheit und Compliance
Mit einer durchdachten Governance-Strategie erfüllen Sie gesetzliche Vorgaben zuverlässig und nachvollziehbar.
Datensicherheit und Datenschutz
Interne wie externe Daten sind besser geschützt, durch konsequente Überwachung und Prüfung der Datenschutzrichtlinien.
Vereinheitlichung von Prozessen und Daten
Konsistente Standards im gesamten Unternehmen bilden die Grundlage für datengetriebene Projekte und unterstützen fundierte Entscheidungen auf allen Ebenen.
Transparente Kommunikation
Standards und Normen erleichtern die Verständigung zwischen Fachabteilungen und schaffen eine gemeinsame Sprache rund um Ihre Daten.
Diese Hürden gilt es zu meistern
Auch wenn Data Governance von großer Bedeutung ist, zeigt die Praxis, dass ihre Umsetzung häufig mit verschiedenen Herausforderungen verbunden ist.
Organisation und Verantwortung
Eine der größten Herausforderungen betrifft die interne Struktur: Wer übernimmt welche Aufgabe? Wer ist verantwortlich? Damit Data Governance erfolgreich funktioniert, müssen klare Rollen und Zuständigkeiten definiert werden. Fehlt eine zentrale verantwortliche Person, die den Veränderungsprozess aktiv steuert, geraten viele Initiativen ins Stocken oder bleiben unvollständig.In der Praxis ist es häufig, dass die Grundsätze, Prinzipien und Methoden zentral in einem Governance Framework vorgegeben werden und die Verantwortung für konkrete Rollendefinitionen und Personenzuordnungen dann bei den fachlich verantwortlichen Personen liegt, so wie z.B. im Data Mesh Ansatz.
Kultureller Wandel im Unternehmen
Datenmanagement wird in vielen Bereichen noch immer als lästige Pflicht wahrgenommen. Doch nur wenn alle Beschäftigten den Wert von Daten verstehen, kann sich eine datengetriebene Kultur entwickeln. Wer mit kritischen Daten arbeitet, sei es durch Erstellung, Änderung oder Weitergabe, muss wissen, welche Verantwortung damit einhergeht.
Wachsende Datenmengen
Die rasant steigende Menge neu entstehender Daten bringt zahlreiche Unternehmen an ihre Grenzen und verursacht große Herausforderungen. Vor allem unstrukturierte Daten, etwa aus Social Media, Sensoren oder Chatverläufen, weichen stark von traditionellen Formaten ab. Dadurch stoßen bestehende Systeme schnell an ihre Grenzen.
Neue Anforderungen an Systeme und Prozesse
Mit den veränderten Datenformen steigen auch die Anforderungen an Ihre IT und an Ihre Governance-Prozesse. Es braucht moderne Werkzeuge, flexible Strukturen und klare Regelwerke, um auch in Zukunft den Überblick zu behalten.
Wer diese Hürden frühzeitig erkennt und gezielt adressiert, legt den Grundstein für eine nachhaltige und erfolgreiche Data Governance.
Wer ist für die Gestaltung der Data Governance zuständig?
Data Governance ist keine Aufgabe für Einzelne, sie lebt von der Zusammenarbeit. Denn Daten betreffen nahezu alle Bereiche eines Unternehmens.
Daher ist es entscheidend, alle relevanten Interessensgruppen frühzeitig einzubeziehen: Fachabteilungen, IT, Rechtsabteilung sowie das Top-Management. Nur wenn Vertreter dieser Bereiche gemeinsam agieren, entsteht eine Governance-Struktur, die auf breite Akzeptanz stößt und in der Praxis funktioniert.
Eine bewährte Lösung ist die Einrichtung einer interdisziplinären Lenkungsgruppe. Diese kann beispielsweise im Bereich Business Intelligence (BI) angesiedelt sein und sollte mit klaren Entscheidungsbefugnissen ausgestattet werden.
Die Governance-Organisation fungiert als zentrale Schnittstelle: Sie koordiniert Anforderungen, steuert die Umsetzung und vermittelt bei fachbereichsübergreifenden Abstimmungen. So wird aus einer Strategie ein lebendiger, gelebter Prozess im Unternehmen.
Data Governance und Data Management im Vergleich
Data Governance und Data Management, zwei Begriffe, die oft in einem Atemzug genannt werden. Dennoch gibt es in ihrer Zielsetzung wesentliche Unterschiede.
Data Governance ist strategisch
Sie definiert die grundlegenden Vorgaben und Rahmenbedingungen: Wer erhält welche Rechte? Welche Daten benötigen besonderen Schutz? Welche unternehmensweiten Standards gelten? Im Kern geht es um klare Regeln, Rollen und Zuständigkeiten, die sich an den langfristigen Zielen des Unternehmens orientieren.
Data Management ist operativ
Hier wird umgesetzt, was die Governance vorgibt. Mitarbeitende und Abteilungen pflegen, verarbeiten und nutzen Daten im Tagesgeschäft, basierend auf den definierten Vorgaben.
Damit diese Zusammenarbeit gelingt, braucht es ein gemeinsames Verständnis aller Beteiligten, von der IT über das Management bis hin zu den Fachabteilungen. Denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, wird aus Daten echtes Potenzial.